Unsere Schwerpunkte
Angststörung
Das Herz rast, die Hände fangen an zu schwitzen und die Augen weiten sich: Angst. Der Körper schüttet nun auch mehr Adrenalin aus, um in mitunter lebensbedrohlichen Situationen besser reagieren zu können. Doch was, wenn die Angst in keinem angemessenen Verhältnis zur Bedrohung steht oder übermäßig auftritt? Wo hört normale Angst auf und wo fängt krankhafte Angst an? Zu einer solchen krankhaften Angst/Angststörung zählen Symptome wie Beklemmungs- und Erstickungsgefühle, Schweißausbrüche sowie Schwindel und Herzrasen. Betroffene erleben die Angst sowohl psychisch als auch physisch sehr intensiv.
Oftmals sind auslösende Faktoren benennbar, wie beispielsweise die Angst vor bestimmten Tieren, sozialen Situationen oder Prüfungsangst. Hierbei spricht man dann von Phobien. Allerdings gibt es nicht immer klar ersichtliche Auslöser, wie beispielsweise bei Panikattacken oder der generalisierten Angststörung. Während bei Panikattacken extreme Ängste anfallsartig auftreten und zumeist nach ein paar Minuten abklingen, handelt es sich bei der generalisierten Angststörung um langanhaltende Ängste und Sorgen, die zu Anspannung, innerer Unruhe und Nervosität führen.
Angststörungen sind in der Regel gut zu behandeln. Psychotherapie, manchmal auch in Kombination mit Medikamenten, kann bei der Bewältigung von Ängsten gute Abhilfe verschaffen.
Zwänge
Habe ich den Herd ausgemacht? Ist die Tür wirklich zugesperrt? Harmlose Arten des Zwangs sind in unserem Leben ständige Begleiter.
Von einer Zwangsstörung spricht man hingegen, wenn Zwangsgedanken und/oder Zwangshandlungen wiederkehrend und ungewollt auftreten und für die Person eine Einschränkung und Belastung darstellen. Zwangsgedanken beinhalten aufdringliche Ideen, Gedanken, Bilder oder auch Impulse. Zwangshandlungen hingegen umfassen alle vom Betroffenen selbst als übertrieben empfundene Handlungen, zu welchen er sich gedrängt fühlt. Ein Merkmal des Zwangs ist es also, dass die betroffene Person ihr Denken und Handeln einerseits als unsinnig bewertet bzw. erlebt, aber es ihr jedoch alleine unmöglich bleibt, sich von diesen Zwangsgedanken und Zwangshandlungen zu befreien.
Oft sind durch die als quälend und dominant erlebten Zwänge sowohl Privat- als auch Berufsleben stark beeinträchtigt.
Burn-Out
„Burn-Out“ wird oft auch als "Managerkrankheit" bezeichnet und stark mit vorangegangener harter Arbeit assoziiert. Eigentlich beschreibt „Burn-Out“ jedoch mehr einen Prozess als eine fest umrissene Krankheit, die lediglich auf bestimmte berufliche Positionen oder soziale Schichten beschränkt ist.
Auf eine Phase von permanentem Stress folgt eine Phase völliger Erschöpfung.
Diagnostisch betrachtet liegt dem Burnout oft eine Depression zugrunde. Substanzmissbrauch, Schlaflosigkeit und auch suizidale Denkweisen können damit verbunden sein.
Nicht jede Form von Stress ist oder führt zu einem Burn-Out. Trotzdem kann es sinnvoll sein, auf Frühwarnzeichen zu hören beziehungsweise diese als solche wahrzunehmen. Haben Sie Schlafstörungen? Appetitmangel? Verspüren Sie das Gefühl von Müdigkeit oder fällt Ihnen eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte auf? Auch Konzentrationsschwierigkeiten können ein Vorzeichen darstellen.
Des Weiteren können bestimmte Einstellungen und verinnerlichte Leitsätze wegweisend für BurnOut-Erkrankungen sein:
„Ich bin, was ich leiste.“ – Wenn ein großer Teil des Selbstwerts aus der erbrachten Arbeitsleistung gezogen wird.
„Geht nicht, gibt’s nicht.“ – Leistungsgrenzen werden nicht als solche wahrgenommen was wiederum in einer persönlichen Überforderung gipfeln kann.
„Ich muss perfekt sein.“ – Es wird sich nicht zugestanden Fehler zu machen. Fehler werden als selbstwertgefährdend erlebt.
„Versager sind Schwächlinge.“ – Zum einen ist auch hier die Arbeitsleistung mit dem Selbstwert gekoppelt und andererseits klingt auch an, dass es einer gewissen Härte sich selbst gegenüber bedürfe, um erfolgreich zu sein.
Eine Therapie bietet hier sowohl wenn es bereits zu einer Erkrankung gekommen ist als auch vorsorglich die Möglichkeit, hinter den Leitsätzen liegende Thematiken aufzugreifen und zu bearbeiten.
Depression
Wie erkenne ich, dass ich depressiv bin? Eine Depression kündigt sich oft schon über einen längeren Zeitraum durch bestimmte Frühwarnzeichen an: Veränderungen der Stimmung, vermehrte Grübelneigung oder auch Schlafstörungen. Diese Anzeichen sind der Symptomatik der Depression ähnlich, wenn auch noch nicht so schwer.
Depression ist weit mehr als sich schlecht zu fühlen. Betroffene leiden nicht nur unter einer gedrückten Stimmung, sondern auch unter einer Verminderung von Antrieb und Aktivität. Freude kann nur noch bedingt empfunden werden, Interessen sind plötzlich auf ein Minimum eingeschränkt und die Konzentration leidet. Müdigkeit tritt oftmals nach kleinsten Anstrengungen auf, der Appetit ist reduziert und der Schlaf meist gestört. Betroffene Personen fühlen sich auch zumeist bezüglich ihres Selbstwertgefühls und Selbstvertrauens beeinträchtigt. Schuldgefühle oder Gedanken der eigenen Wertlosigkeit treten auch bei der leichten Form der Depression auf und werden von Betroffenen als sehr belastend erlebt.
Erwähnenswert ist des Weiteren, dass es bei einer Depression verschiedene Verlaufsformen gibt. Eine Mehrzahl der Betroffenen erleidet im Laufe des Lebens mehr als eine depressive Episode (rezidivierende Depression). Kommt es zu einer wiederkehrenden Depression, spricht man auch von einem Rückfall. Um diesen zu vermeiden, ist es für Betroffene wichtig, ihre persönlichen Frühwarnzeichen zu kennen, um aktiv in der Lage sein zu können diesem entgegenzusteuern.
Essstörungen
Essstörungen können sowohl die Nahrungsaufnahme sowie auch deren Verweigerung betreffen. Ein Merkmal ist des Weiteren, dass eine ständige gedankliche und auch emotionale Auseinandersetzung und Beschäftigung mit dem Thema „Essen“ stattfindet.
Während es bei der Anorexia nervosa zu einer starken Reduktion des Körpergewichts kommt, ist es bei der Bulimie durchaus möglich normalgewichtig zu sein. Die starken „Fressattacken“ werden hierbei durch wiederholtes Erbrechen kompensiert, um das Körpergewicht zu regulieren.